Index

 

Chr. Joseph Jagemann

C. J. Jagemann: Biographie
Von der Divina Commedia des Dante
Die Biographie des Saverio Bettinelli

"Die Hölle des Dante Alighieri"
(letzte Änderungen/Korrekturen Canti 1-34 am 11. November 2005)

1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
16
17
18
19
20
21
22
23
24
25
26
27
28
29
30
31
32
33
34

Aus La Divina Commedia hat Jagemann nur l'Inferno übersetzt. Diese Übersetzung erschien im "Magazin der italienischen Litteratur und Künste", Band I, II und III, Weimar 1780 (Canto I bis XV), in Band V, Jahrgang 1781 (Canto XVI - XXVI) und in Band VI, Jahrgang 1782 (Canto XXVII-XXXIV)
In der Abschrift ist Jagemanns Zeilenumbruch, Zeichensetzung und (manchmal inkonsequente) Ortographie beibehalten. So findet man u. v.a. die Schreibformen Blik/Blick, Pabst/Papst, Thurn/Thurm, öfnen/öffnen. Korrigiert sind nur Setzfehler wo Buchstaben wie z. B. u und n, b und d, s und f vertauscht wurden.



Biographie C. J. Jagemanns

Auszug aus: "Allgemeine Deutsche Biographie", Verlag Duncker & Humblot, Leipzig 1831:

"Jagemann, Christian Joseph, ein um das Studium der italienischen Sprache und Litteratur in Deutschland sehr verdienter Gelehrter, geb. 1735 in Dingelstedt auf dem Eichsfelde (jetzt in der preußischen Provinz Sachsen, Regierungsbezirk Erfurt, Kreis Heiligenstadt), gest. am 4. oder 5. Februar 1804 zu Weimar als herzoglicher Rath und Bibliothekar der verwittweten Herzogin Anna Amalia, war von seinen katholischen Eltern gegen seine Neigung für den Mönchstand bestimmt worden. Als er aber bei der gewohnten Versetzung der Novizen aus dem Augustinerkloster zu Erfurt nach Constanz gebracht wurde, entzog er sich dem Klostergelübde, welches er, nachdem er das 18. Jahr vollendet hatte, ablegen sollte, durch die Flucht. Nach einer mühseligen Wanderschaft kam er über Hamburg nach Dänemark, wo er zwei Großonkel aufsuchte, die ihm eine Hauslehrerstelle in einem adeligen Hause verschafften. Aus Liebe zu Eltern und Vaterland kehrte er nach zwei Jahren zu seinen Eltern zurück, söhnte sich mit ihnen aus, und machten dann auf ihren Wunsch eine Pilgerfahrt nach Rom, um von dem Pabst Dispensation zu erlangen. In Rom erhielt er nach langem Harren den Befehl, in dem Kloster Santo Spirito zu Florenz die Entscheidung abzuwarten, und erst nach mehreren Jahren wurde ihm seine Bitte gewährt. Als Weltgeistlicher und Beichtvater der Deutschen blieb er in Florenz, wo er auch Mitglied der Akademie wurde, bis ihn endlich eine fehlgeschlagene Hoffnung in das Vaterland zurücktrieb. Dort ernannte ihn der Kurfürst von Mainz, Joseph Emmerich zum Director des neuorganisirten katholischen sog. Emmericianischen Gymnasiums zu Erfurt, das am 5. Januar 1774 feierlich eröffnet wurde. Nach dem in demselben Jahre erfolgten Tode des Kurfürsten (11. Juni) verlor er die Stelle und begab sich nach Weimar, wo er am 25. August 1775 zum Bibliothekar bei der Privatbibliothek der Herzogin Regentin und am 18. November 1785 zum Rath ernannt wurde. In Weimar wurde er, wahrscheinlich bald nach seiner Uebersiedelung, Protestant. - Von Jagemanns Schriften seien folgende genannt: "Antologia poetica italiana" (2 Bde., 1776-77), "Geschichte der freien Künste und Wissenschaften in Italien" (5 Bde., 1777-81), welche bis 1500 reicht und eine freie Bearbeitung von Tiraboschi's "Storia della letteratura italiana" ist, "Briefe über Italien" (3 Bde. 1778-85), - darin auch eine Uebersetzung der ganzen Hölle Dante's in fünffüßigen reimlosen Jamben, aber ohne alle strophische Gliederung - , "Italienische Sprachlehre" (1792, 2. Ausg. 1801), "Anfangsgründe von dem Bau und der Bildung der Wörter der italienischen Sprache" (1801), "Dizionario italiano-tedesco e tedesco-italiano" (4 Bde., 1803. (Titelseite s. u.)). Noch sei bemerkt, daß er zwei und ein halbes Jahr lang ein politisch-litterarisches Wochenblatt in italienischer Sprache unter dem Titel "Gazzetta di Weimar" (1787-89) herausgegeben und daß er von Goethe's "Hermann und Dorothea" eine italienische Uebersetzung in versi sciolti veröffentlicht hat. "



Erklärung der Titel-Vignette: Die Göttin der Sprache ist bemüht, den junge Harpokrates, als den Gott des Schweigens, zum Reden zu bewegen. Mit der einen Hand will sie ihm den Finger vom Munde nehmen, und mit der andern macht sie eine Bewegung nach ihrer Krone, mit der sie ihn zu krönen verspricht, wenn er aufhören werde zu schweigen. Merkur, der Gott der Sprachen und Künste so wie auch des Handels, von der andern Seite, hat ihm das Füllhorn genommen, welches den Ueberfluß und die Vortheile des Schweigens andeutet, und faßt seine linke Hand, um ihn, wenn er reden lernen werde, durch die Welt zu führen.

Zurück