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N e u n u n d z w a n z i g s t e r   G e s a n g.
Die Fälscher des ungeprägten Metalls.
(Alchymisten).
Inhalt.
     Die natürliche Liebe zu einem seiner Verwandten, Geri del Bello, den er als Friedensstörer unter den hier Gestraften sucht, fesselt den Dichter an die gräßliche Betrachtung des neunten Thalgrundes. Virgil sucht sein natürliches Mitleid für den von der göttlichen Gerechtigkeit Gerichteten durch die Bemerkung abzuküihlen, daß derselbe ihm, dem Dante, gedrohet habe; da er wohl weiß, daß das Mitgefühl des natürlichen Menschen nur so lange Stich hält, als der Bemitleidende von dem Bemitleideten nicht selbst beleidigt wird. Aber er trägt damit nur Zunder zum Feuer hinzu, denn Dante deutet jene Zorngeberde auf den Schmerz des Verdammten, daß Keiner aus der Familie seinen Meucheltod gerochen habe, und nimmt an diesem Schmerz insoferbn Theil, als es im Allgemeinen ein wehmütigher Gedanke ist, daß die Welt ihre Todten so schnöde vergißt. "Dein Mütterchen schwazt auf der Gasse, dein Brüderchen trinkt in der Schenke", heißt es in jener tiefwehmüthigen neugriechischen Volkssage.

      Die Dichter betreten den zehnten und letzten Thalgrund von Uebelsäcken, und so kommen wir aus der Unordnung, die der Fürst dieser Welt in der Welt anrichtet, in die Lüge, dicht an die Behausung des Vaters der Lügen hinan. Die Lüge setzt sich wie eine Schmarotzerpflanze an die Wahrheit an und saugt ihr gewissermaßen alle gesunden Säfte weg, hat also etwas Verkehrendes, Zerstörendes, Zersetzendes. Sehr sinnreich läßt daher der Dichter die Lügner im engern und weitern Sinne, wie in einem ungeheuren Lazareth, allerhand Krankheiten leiden, deren fauler Gestank den ganzen Thalgrund erfüllt. Den Goldmachern, die aus unedeln Metallen das edle Gold gewinnen wollten, verwandeln sich umgekehrt die edlen Säfte in unedle; ihre ganze Haut ist mit ekelhaftem (287) Grinde bedeckt, an dem sie, von Jücken gequält, nimmermüde umherwirthschaften, so wie sie im Leben, von geheimen Kitzel geplagt, an dem Blei, "dem aussätzigen Golde", ruhelos umher handthierten (s. Anm. 9).

      Dante läßt sich zuerst in ein Gespräch ein mit dem Aretiner Griffolino und dem Florentiner Capocchio, die, dicht an einander gelehnt, an sich umherarbeiten, wie denn die Goldmacher, um sich in ihren mühsamen Versuchen zu unterstützen, sich gar gern mit ihres Gleichen zusammenthun. Der erstere erzählt ihm, daß er um eines Scherzwortes willen zu Siena als Zaubrer verbrannt worden, und als nun Dante den Sienesischen Leichtsinn schilt, so stimmt der Andre, der in Siena als Falschmünzer, - was er auch war, - den Scheiterhaufen bestiegen hatte, mit der Ironie persönlichen Ingrimmes ein, und giebt sich zuletzt dem Dante als einen Jugendbekannten zu erkennen.

F a d e n.
1.
  Gespräch über Geri del Bello.
37.
  Beschreibung des letzten Thalgrundes.
73.
  Gespräch mit dem Aretiner Griffolino.
121.
  Dante schilt den Leichtsinn der Sienesen.
124.
  Capocchio stimmt von Herzen ein.

XXIX.

1 Vom vielen Volk mit den verschiednen Hieben
  War nun das Aug' in meinem Kopf so trunken,
  Daß ich, zu weinen, gern da steh'n geblieben.
4 Da sprach Virgil: "Was bist Du so versunken?
  Warum doch bleiben deine Blicke stecken
  Da unten bei den jämmerlichen Strunken?
7 So machtest Du's nicht in den andern Säcken.
  Zählst du etwa? Denk', daß des Thales Biegen
  Sich zweiundzwanzig Miglien rings erstrecken.  01
10 Zu Füßen ist der Mond schon aufgestiegen.
  Kurz ist anjetzt die Zeit, die uns bescheert ward,  02
  Und mehr noch, als du schaust, ist zu durchfliegen."
13 "Wenn aufmerksam der Grund erst angehört ward,"
  Erwiedert' ich, "von meinem Abwärtsblicken,
  Vielleicht, daß dann das Steh'n mir nicht gewehrt ward."
16 Mein Hort ging mittlerweil', ich ihm im Rücken,
  Indem ich ihm die Antwort übersandte;
  Dann fügt' ich zu: "In jenen Felsenlücken,
19 Wohin die Augen ich so eifrig wandte,
  Glaub' ich, beweint ein Geist von meinem Blute
  Die Schuld, die dort im Preis so hoch gespannte." -
22 "Erweiche dich nicht so in deinem Muthe
  Um seinetwillen fürder, laß ihn rennen
  Und denk' auf Andres!" sprach mein Herr, der gute.
25 "Am Fuß des Steg's konnt' ich ihn wohl erkennen;
  Er wies auf dich und drohte mit dem Finger;
  Auch hört ich ihn Geri del Bello nennen.  03
28 Dein Sinn war damals abgewandt; so hing er
  An jenem, der gehaust auf Altaforte,
  Daß du dorthin nicht sahst; indessen ging er."
31 "Der jähe Tod", sagt' ich zu meinem Horte,
  "Den Keiner noch gerochen von den allen,
  Auf die die Schande mitfällt von dem Morde,
34 Mocht' ihm im Herzen, denk' ich mir, so gallen,
  Daß er vorbeiging mit geschloßnem Munde:
  Das macht mein Herz noch mehr in Mitleid wallen."  04
37 So sprachen wir bis da, wo zu dem Schlunde
  Des nächsten Thals hinab die Blicke leuchten,
  Wenn's heller wär, bis zu dem tiefsten Grunde.
40 Als wir den letzten Kreuzgang nun erreichten
  Von Uebelsäcken, wo die Laienbrüder
  Des Klosters unsern Blicken schon sich zeigten:  05
43 So schossen schrille Klagen hin und wieder;
  Mitleid saß an den Pfeilen, an den stählern;
  Drum auf die Ohren hielt die Händ' ich nieder.
46 Wie wenn aus Valdichiana's Hospitälern,  06
  Vom Juli zum September hin, deßgleichen
  Aus der Maremm' und aus Sardiniens Thälern  07
49 In Einem Graben wären alle Seuchen:
  Ein solcher Schmerz war hier, - und solch' ein Stinken,
  Als wie von Gliedern, die der Fäulniß weichen.
52 Wir stiegen nun hinab, und zwar zur Linken,
  Dort auf der langen Klippe letztem Abhang;
  Ich ließ den Blick, den stets lebend'gern, sinken,
55 Wo sich des hehren Königs Magd hinabschwang,
  Untrügliche Gerechtigkeit, zu richten
  Den Fälscher, der, in's Buch notirt, hinab sank.
58 Ich glaub', es war ein größerer Schmerz mit nichten,
  Aegina's krankes Volk zu überschauen, -
  Als von den Lüften, den von Unheil dichten,
61 Bis auf den kleinsten Wurm in jenen Gauen,
  Was Leben hatte, fiel, und dann die Leute,
  Darf man den Dichtern, die's behaupten, trauen,
64 Ameisensaame abermals erneute, -   08
  Als hier an diesen nächtigen Gestaden
  Die Geisterschaar, die schoberweis gereihte.
67 Der hockt da auf dem Bauch des Kameraden,
  Der auf den Schultern; einen Dritten seh' ich
  Bauchlings sich schleppen auf den traur'gen Pfaden.
70 Wir gehen schweigend Schritt für Schritt. So späh' ich
  Und horch' auch auf die Kranken, die da sitzen,
  Sich aufzurichten nun und nimmer fähig.
73 Da sah ich zwei sich auf einander stützen,
  Von Kopf zu Fuß gesprenkelt mit Geflechte,  09
  Wie man's mit Pfannen macht, sie zu erhitzen.
76 Nie sah ich einen Striegel von dem Knechte,
  Der von dem Herrn erwartet wird, so führen,
  Noch auch von dem, der nicht gern wachen möchte:
79 Wie die hier mit des Nagels Zahn handthieren,
  Um - denn kein Mittel in der Welt ist besser -
  Die große Wuth des Jückens zu curiren.
82 So zieh'n den Grind die Nägel ab, wie's Messer
  Die Schuppen von dem Brassen, oder breiter
  Beschildeten Bewohnern der Gewässer.
85 Zu ihrer Einem sagte mein Begleiter:
  "Der du den Panzer maschenweis zertrennest
  Mit deinen Fingern da, die du dann weiter
88 Als Zange brauchst, wenn du Lateiner kennest,
  So wünsch' ich, daß die Nägel dir nie ausgehn
  Zu diesem deinem Werk, falls du sie nennest." -
91 "Lateiner sind wir, die du so siehst ausstehn;
  Doch wer bist du, der sich nach uns befragte?"
  Sprach Einer nun mit weinerlichem Aussehn.
94 "Ich führe den Lebend'gen hier", so sagte
  Mein Herr darauf, "von Sturz zu Sturze schwebend,
Durch's Höllenthal, das ich zu zeigen trachte."
97 Da brach entzwei die Doppellehn', und behend  10
  Sah Jeder nach mir um, wie auch die Geister,
  Die's mit gehört, Acht auf das Echo gebend.
100 Dicht trat an mich heran mein guter Meister:
"Sag' ihnen, was zu sagen du gesonnen!"
Dann wandt' er um, und nun begann ich dreister:
103 "Soll in der Welt, wo ihr eu'r Sein begonnen,
  Nicht weichen aus der Menschen Sinn eu'r Name,
Nein, soll er leben unter vielen Sonnen,
106 So sagt mir, wer ihr seid, sagt, welcher Same!
Vergeßt die ekle Pein, die ganz unschöne,
Daß nicht, davon erschreckt, die Zung' erlahme!"
109 "Bin Aretiner; Albet von Siene
Verbrannte mich", sprach einer der zwei Schatten;
"Doch ist das nicht der Grund, daß ich hier stöhne.
112 Wahr ist's, ich sagt' im Scherz, den wir so hatten,
Ich könnte fliegend durch die Lüfte rennen;
Der hatte Lust und wenig Witz; gestatten
115 Sollt' ich ihm doch den Wunsch, die Kunst zu kennen,
  Und bloß weil ich zum Dädal ihn nicht machte,
  Ließ der, der ihn als Sohn hielt, mich dann brennen.  11
118 In diesen Sack, der zehen letzte, brachte
  Mich Minos her, der immerdar untrüglich,
  Weil ich auf nichts als Alchymie dort dachte." -
121 "Ob je ein Ort", so rief ich unverzüglich,
  "So leichtes Volk, wie das Siena's, zeugte?
  Weit schlimmer als die Franken sind sie füglich,"  12
124 Der andr' Aussätz'ge, den mein Wort erreichte,
  Antwortete: "Streich' mir des Stricca Namen,  13
  Der sich im Aufwand so gar mäßig zeigte,
127 Und Nikolaus, der, eh' Andre kamen,  14
  Die reiche Kost der würz'gen Nelk' entdeckte,
  Im Garten, da sich Solche leicht besamen,
130 Zusammt den Club, wo Caccia in sich leckte  15
  Den Weinberg und die Forst, wo seine Einsicht
  Der Abbagliato recht zur Schau aufsteckte.
133 Doch daß du wissest, wer mit dir hineinficht
  Auf das Sienervolk, so heb' die Brauen,
  Bis mein Gesicht in deines laut hineinspricht.
136 Den Schatten des Capocchio wirst du schauen,  16
  Der, die Metalle fälschend, alchymirte;
  Du weißt auch wohl, darf ich den Augen trauen,
139 Daß ich als Affe die Natur copirte."  17

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Dreißigster Gesang

Erläuterungen:

01 Da Dante den Umfang des zehnten Thalgrundes in zahlen angiebt, so ist es wohl heinem Zweifel unterworfen, daß der Umfang der übrigen Kreise ebenfalls gemessen ist (Ges. 30, 86). Weish. 11, 22 heißt es: "Du hast Alles geordnet mit Maaß, Zahl und Gewicht." Diese göttliche Ordnung spiegelt sich auch in der Hölle ab, die ja ein Theil des von Gott erschaffnen Alls ist.

02 Den Charfreitag Nachmittag traten sie die Höllenreise an; jetzt ist es Sonnabend Mittag; es bleibt ihnen mithin nur wenig Zeit, wenn sie am Ostersonntag mit Christo aus der Hölle hervorgehen wollen.

03 Der Vater desselben Bello war Dante's Großoheim. Seiner Umtriebe wegen ward er von einem der Sachetti erstochen. Dreißig Jahre nachher rächte ihn ein Sohn Messer Cione's an einem Verwandten des Mörders.

04 Nach dieser Stelle scheint Dante die von seinen Zeitgenossen allgemein gebilligte Blutrache mitzubilligen; aber es scheint auch nur für denjenigen so, der alle einzelne Erscheinungen an dem Zeitgeiste messen zu müssen glaubt (s. Inhalt).

05 Die einzelnen Thalgründe von dem ziemlich abgesonderten Uebelsäcken betrachtet der Dichter hier als die Kreuzgänge eines Klosters. Die herrschende Teufel sind die Mönche, die ihnen untergebenen Verdammten die Laienbrüder. Das eigentliche Kloster dürfte vielleicht die folgende Abtheilung und der Prior desselben der Satan sein. Das tertium comparationis liegt wohl in der strengen Haft und in der Buße, die hier freilich nichts mehr hilft. Vielleicht auch liegt ein strafender Seitenblick darin auf die tiefe Verderbniß der Klöster damaliger Zeit. Die Kasteiung ist hier in diesem letzten Kreuzgange sehr streng. Alle Sinne werden, wie der Ottimo Commento bemerkt, gequält: das Auge von dem undurchdringlichen Dunkel (39), das Ohr von dem durchdringenden Wehgeschrei (45), die Nase von dem Pestgestank (51), der Tastsinn von dem rücksichtlosen Uebereinanderliegen (66), die Zunge vom Durste (30, 63). Dürfte man hier Absichtlichkeit annehmen, so könnte man sagen: Dante will hier, bei dem Grund und Wesen aller Sünde, bei der Lüge, angelangt, die von den Dogmatikern sogenannte poena sensus (Strafe der Empfindung) in ihrer Vollständigkeit darstellen.

06 In Valdichiana bei Arezzo war ein Hospital zu Altopasso. Jetzt ist dieses Thal trocken gelegt.

07 Maremma ist überhaupt ein sumpfiger Küstenstrich. Hier ist entweder von der römischen, den sogenannten pontinischen Sümpfen, die Rede, oder von der toscanischen, jetzt ausschließlich sogenannten Maremma. Die erstere Meinung hat das für sich, daß die Toscanische Maremma erst später so ungesund wurde.

08 Ovid Metamorph. 7, 118. Erst starben die Thiere, dann die Menschen; da verwandelte Jupiter, von Aeacus, dem Könige, angefleht, die Ameisen die Menschen, die nun Myrmidonen genannt wurden.

09 Alle Metalle werden, nach der Auseinandersetzung des Ottimo Commento, aus Quecksilber und Schwefel erzeugt; aber nur das Gold und Silber sind edle Metalle zu nennen, weil die übrigen aus verdorbnem Schwefel und faulem Quecksilber entstehen. Der Alchymist sucht den Naturfehler zu heilen, und somit aus unedlem Blei, das Aristoteles aussätziges Gold nennt, edles Gold zu gewinnen. Wie nun der Aussatz am Metalle von verdorbnen, faulen Stoffen herrührt, so ist der Aussatz auf der Haut eine Folge verderbter, fauler Säfte, und somit liegt die enge Beziehung, die hier zwischen Sünde und Strafe stattfindet, am Tage. - Es ist übrigens keinem Zweifel unterworfen, daß, wie Kopisch bemerkt, der Dichter bei der Anordnung der Strafen in diesem zehnten Thalgrunde, als in welchem die Untergräber alles positiven Gesetzes gestraft werden, an den Fluch gedacht hat, der 5. B. Mosis 28. über die Uebertreter des Gesetzes ausgesprochen wird. Daselbst heißt es nach der Vulgata V. 22: Der Herr wird dich schlagen mit Dürftigkeit (egestate), Ges. 30, 62-63, mit Fieber (febri), Ges. 30, 99, mit Brand und Hitze (ardore et aestu), Ges. 30, 127, mit verderbter Luft (aëre corrupto) V. 50. 51. 60. Ferner heißt es dort V. 27 u. 28: "Der Herr wird dich schlagen mit Grind und Krätze (scabie et prurigine), V. 75. 81, mit Wahnsinn, Blindheit und Wuth des Herzens (amentia et caecitate ac furore mentis) Ges. 30,22. Endlich dort V. 29: Und wirst tappen am Mittage, wie ein Blinder tappet im Dunkeln, und wirst deinen Weg nicht gerade gehen können, V. 68. 69. 72, und zu aller Zeit wirst du Verleumdung zu tragen haben, b. 112-117, und Ges. 30, 100-103, und sollst mit Gewalt unterdrückt werden und niemand haben, der dir helfe, V. 110, u. Ges. 30, 28-30. 29-292

10 Indem sie vor Erstaunen, einen Lebendigen an diesem Orte des Todes zu sehen, auseinander fuhren (V. 73).

11 Griffolino von Arezzo wurde, auf Anklage Alberts von Siena, von dem Bischof dieser Stadt, dessen natürlicher oder Pflegesohn Albert war, als Schwarzkünstler verbrannt, während er bloß Alchymist war.

12 Die Franzosen galten schon damals im Allgemeinen als eitle Narren und die Sienesen als Abkömmlinge derselben. Warum der Dichter die eitle Narrheit der Sienesen tadelt, ist klar; in Alberts von Siena kindischem Wunsche spricht sie sich deutlich genug aus.

13 Stricca war vielleicht der ärgste Verschwender; darum nimmt er ihn ironischer Weise zuerst aus.

14 Nicolo de' Bonsignori ließ zuerst die Fasanen bei einem Feuer von Gewürznägeln braten, wie die alten Erklärer versichern. Daß Capocchio, weil er soeben von Gewürznägeln gesprochen, nun Siena selbst einen Garten nennt, in dem die albernen Verschwender sich wie Unkraut bekleiben, ist eine Folge der gereizten Stimmung, die sich gern in metaprhoprischem Witz ergeht.

15 Zu Siena gab es einen berüchtigten Schwelgerklub, der aus 12 Personen bestand und das zusammengeschossene Vermögen in 10 Monaten durchbrachte. - - Caccia von Asciano verschwendete sein Landgut, und Abbagliato, maître de plaisir, sein bischen Witz in Erfindung neuer Thorheiten.

16 Capocchio soll mit Dante zugleich die Naturwissenschaften studirt haben.

17 Wie der Affe die äußerlichen Geberden nachahmt, ohne den Geist mitzugeben, so war vielleicht Capocchio, von dem uns erzählt wird, daß er einst die ganze Leidensgeschichte Christi auf den Nagel des Fingers gemalt und sie dem Dante gezeigt habe, ein treuer Copist der Natur- und Menschenwelt, ohne doch ihr innerstes Wesen zu erfassen. Das Studium der Naturwissenschaften mochte ihn später der Alchymie zuführen, die auch eine gute Aeffin der Natur ist.