Übersicht

 

......aber das eigentlich tief und gründlich Wirksame, das wahrlich Ausbildende und Fördernde ist dasjenige, was vom Dichter übrigbleibt, wenn er in Prosa übersetzt wird.

  Johann Wolfgang von Goethe.

Bio- und Bibliographische Noten

Bachenschwanz, Lebrecht, geb. 17. Juli 1729 in Zerbst, gest. 14. Mai 1802 in Dresden. - Er studierte an den Universitäten Wittenberg, Halle und Leipzig Rechtwissenschaften, bevor er 1775 nach Dresden kam. 1776 wurde er dort Sekretär des Gouverneurs General Graf von Baudissin. Nach dessen Tod lebte er als Übersetzer und freier Schriftsteller in Dresden.

 

Cramer, Johann Andreas, geb. 27. Januar 1723 in Jöhstadt (Erzgebirge), gest. 12. Juni 1788 in Kiel. Nach dem Besuch der Fürstenschule in Grimma studierte er Theologie in Leipzig, promovierte 1745 zum Magister und wurde 1748 Pfarrer in Cröllwitz bei Merseburg, 1750 Oberhofprediger in Quedlinburg. Auf Anregung Friedrich Klopstocks kam er nach Kopenhagen, wurde 1754 Hofprediger und Prof. der Theologie. - Nach Struensees Machtübernahme 1770 verließ er (zusammen mit Klopstock) Kopenhagen. 1774 Prof. an der Universität Kiel, wo er 1781 das erste Kieler Lehrerseminar gründete. Dän. Staatsbürgerschaft 29.01. 1776.

Schriften und Herausgebertätigkeit u.a.: Mitbegründer der als "Bremer Beiträge" (1744-57) nach einem fingierten Erscheinungsort bekannte moralische Wochenschrift "Neue Beiträge zum Vergnügen des Verstandes und Witzes." Mitherausgeber (mit Giseke u.a.) von "Der Jüngling" und Herausgeber der moral.Wochenschrift "Der nordische Aufseher." - Gellert-Biographie 1774. Zitate: Hölle, Anm. Nr. 153 (2x), Fegfeuer 213.

  Gellert, Christian Fürchtegott, geb. 4. Juli 1715 in Hainichen bei Freiberg(Sachsen), gest. 13. Dezember 1769 in Leipzig. 1734-38 Studium der Theologie in Leipzig. 1739 Hauslehrer. Nach Wiederaufnahme des Studiums (Literatur und Philosophie) 1741 wurde er 1744 Privatdozent an der phil. Fakultät der Universität Leipzig. 1751 Professor für Philosophie und hielt nun "vor ungewöhnlich großem Hörerkreis Vorlesungen über Poesie, Rhetorik, Ethik und Pädagogik." Lieder- und Fabeldichter, Dramatiker und Romanschriftsteller. In den "Bremer Beiträge" erschien Gellerts Lustspiele "Die Betschwester" und "Das Loos in Lotterie." Auf Klopstock und Lessing übte Gellert Einfluß aus, und durch seine weitreichende Korrespondenz und seine Werke hat er das Tugendideal des aufgeklärten deutschen Bürgertums entscheidend mitgeprägt. - Sechs Lieder von Gellert wurden von L. v. Beethoven vertont (op. 48 Nr. 1-6). Gellert-Zitate: Anmerkungen Hölle Nr. 2, 4, 17, 23, 49, 66, 74, 101, 124, 125, 154, 156 und Fegfeuer Anm. Nr. 7, 186.

  Giseke, Nikolaus Dietrich, geb. 2. April 1724 in Nemes-Cró (Niederungarn), gest. 23. Februar 1765 in Sondershausen. - Theologiestudium in Leipzig, danach pädagogischer Mitarbeiter bei Kinderheimen in Hannover und beim "Jungen Jerusalem" in Braunschweig. Mitherausgeber der Wochenschrift "Der Jüngling." 1753 Pfarrer in Trautenstein, 1754 Oberhofprediger in Quedlinburg, 1760 Superintendent und Konsistorial-Assessor in Sondershausen. Mitarbeiter der "Bremer Beiträge". Befreundet mit J. A. Schlegel und Klopstock. (K's Trauergedicht an Giseke: "Geh! Ich reiße mich los, obgleich die männliche Tugend / Nicht die Thräne verbeut, / Geh! ich weine nicht, Freund. Ich müsste mein Leben durchweinen, / Weint' ich dir, Giseke, nach!" mit der ergreifend formulierte Endstrophe, daß er, wohl nach der Ankunft in Elysium,: "Eile zu Hagedorn hin, und hast du genug ihn umarmet, / Ist die erste Begier, / Euch zu sehen, gestillt, sind alle Thränen der Freude / Weggelächelt entflohn, / Giseke, sag' ihm alsdann, nach drey genossenen Tagen, /Daß ich ihn liebe, wie du!") - Portrait: Kgl. Bibliothek Kopenhagen (Ausschnitt). Zitate: Fegfeuer 1, 40, 49, 65, 89, 116,

  Lichtwer, Magnus Gottfried, geb. 30. Januar 1719 in Wurzen, gest. 7. Juli 1783 in Halberstadt. Fabeldichter der Aufklärung, studierte 1737-41 Jura in Leipzig, dann Philosophie in Wittenberg (Dr. jur. & phil). Privatdozent in Wittenberg. Beamtenlaufbahn, 1752 Regierungsrat, ab 1763 Konsistorialrat und Vormundschaftsrat. Galt lange Zeit als der bedeutendste Fabeldichter nach Gellert; Goethe zählte ihn unter "die besten Köpfe". Einige seiner hundert, in den in 1761 "Auserlesene, verbesserte Fabeln und Erzählungen in zweyen Bücher" zusammengefaßten Gedichte wurden wegen ihres aggressiv aufklärerischen Gehalts von der Zensur beschnitten. Zitate: Hölle Anm. Nr. 14, 18, 19, 25, 42, 43, 50, 52, 89, 91, 97 und Fegfeuer Anm. Nr. 25,

  Uz, Johann Peter, geb. 3. Oktober 1720 und gest. 12. Mai 1796 in Ansbach.

Bedeutendster dt. anakreontischer Dichter der Aufklärungszeit. Studierte 1739-43 Jura, Philosophie und Geschichte in Halle. 1748-40 Beamtenlaufbahn im Justizdienst in Ansbach, 1790 Landgerichtsdirektor in Nürnberg.

"Im sogenannten jüngeren Halleschen Dichterkreis, der eine auf heiteren Lebensgenuß gestimmte Poesie in spielerisch-gefälliger Form pflegte, war er die dichterisch kraftvollste Begabung. In Wein- und Liebesliedern wie auch in gefälligen Verserzählungen besang er die Freuden des Daseins. Seine späteren, oft im ernsten Odenton verfaßten Dichtungen enthalten Ansätze zu einer bürgerlich-selbstbewußten politischen Haltung (gegen Fürsten und Kriege, gegen Einfluß französich-höfischer Sitten), die ihn über die anakreontisch-unverbindliche Tändelei seiner Dichtergenossen hinaushob und zum Autor moralischer und religiöser Lehrdichtungen werden ließ." - Zitate: Fegfeuer 98, 101, 180.

Die biographische Noten entstammen, z. T. in gekürzter Form, den Werken: Allg. Deutsche Biographie 1875, Deutsches Literatur-Lexikon, Bern-München 1969, Lexicon deutschsprachiger Schriftsteller, VEB Bibliografisches Institut, Leipzig 1974, Kindlers Literaturlexicon 1991, Deutsche Bibliografische Akademie, München 1995, Dietrich Fischer-Dieskau: Texte deutscher Lieder, dtv 1968.

Zum Redakteur dieser Website:

Nyholm, Carl, dänischer Staatsbürger mit langjährigen Aufenthalten in Italien und Deutschland. Nach einer kaufmännischen Ausbildung Abitur auf dem 2. Bildungsweg und danach Studium (Literaturwissenschaften u. ital. Sprache) an der Universität Kopenhagen; gleichzeitig tätig in Sozialarbeit (Dansk Forsorgsselskab, Kofoeds Skole), im Jugendstrafvollzug und als Lehrer in Volks- und Heimvolkshochschulen. 1960 bis 1963 Leiter der Skandinavischen Heimvolkshochschule in Italien (Ravello/Praiano), danach Direktor des Istituto Danese di Cultura in Italien und Lehrbeauftragter für dänischer Sprache und Literatur an der Università degli Studi di Milano (als Assistent des sehr geschätzten Professors Marco Scovazzi). Gestaltung und Durchführung von zahlreichen Studienfahrten nach Italien für deutsche und skandinavische Behörden, Verbände und Bildungseinrichtungen und v.v. Von 1970 bis 1998 Direktor der Dänisch-Deutschen Akademie e.V. in Hamburg. 1996 vom Senat der Freien und Hansestadt Hamburg mit dem Professorentitel geehrt.

Zum Text: Ich verfolgte mit meiner Abschrift ausschließlich das Ziel, einen Text verfügbar zu machen, der seit etwa 1769 auf dem allgemein zugänglichen Büchermarkt nicht mehr vorhanden war, der auch nur selten in Antiquariaten auftaucht, und der nur in wenigen Bibliotheken zugänglich ist - und wenn, dann nur zur Benutzung im Lesesaal.

So ist der vorgelegte Text eine unmittelbare Abschrift von Bachenschwanz' vorliegende Übersetzung, wie sie 1767-69 publiziert wurde. Nur in ganz wenigen Fällen, wo die mir zugängliche Vorlage unleserlich war, habe ich - und zwar nur "Die Hölle" betreffend - die 2. Auflage von 1769 zur Hilfe herangezogen. Den Wortlaut Bachenschwanz' habe ich genau wiedergegeben in seiner - nach heutiger Auffassung - eigenwilligen Ortographie und Interpunktion. Die mehrmals vorkommenden Inkonsequenzen der Rechtschreibung habe ich beibehalten (z. B. Pabst/Papst, Fegfeuer/Fegefeuer, fodern/fordern).

In meiner Abschrift habe ich die in B.s eigenen Korrekturlisten angeführten Korrekturen berücksichtigt. Ortographische Fehler, die sich bei meinem Abschreiben (oder durch das unerwünschte Einblenden des Korrekturprogramms von Microsoft) eingeschlichen haben, hoffe ich beim genauen Vergleich korrigiert zu haben. Ich wäre aber dankbar, wenn der Leser mich auf mögliche Fehler, die ich übersehen habe, aufmerksam machen würde.